Die Geschichte eines Familienbetriebes

Alles nahm seinen Anfang im Jahre 1914 mit einem gepachteten Grundstück in Zürich.

Beerstecher AG 1914 Hunde- statt Pfärdestärken

Auf diesem Fleckchen Erde an der damaligen Gutstrasse in Albisrieden bauten Jakob und Berta Beerstecher-Merki Gemüse an. Frisch geerntet wurde es mit Hund und Handwagen zu den Gemüsemärkten Bahnhofstrasse, Bürkliplatz und Gemüsebrücke gebracht und verkauft. Und weil es damals noch keine Maschinen gab, arbeitete man eben mit den Händen. Mühsam das Wasser aus einem Wasserloch holen und meist nachts Giesskannen tragen. Urgrossvaters Devise hiess: „Früh auf und spät nieder, bringt verlorene Güter wieder!“ 
Hunde- statt Pferdestärken. Auch wenn sich HS gegenüber PS als Masseinheit für Leistung nicht durchsetzen konnte, war man natürlich froh um die Hilfe dieses Vierbeiners.


1922/23

Bau eines Wohnhauses. Da die Stadtgärtnerei gleich gegenüber lag, befand man sich in bester Nachbarschaft. Später kam ein Rüstraum zum Gebäude hinzu.


1929

Stolz auf den Kauf des 1. Lieferwagens. Denn mit dem Ford A konnten die Kunden noch besser bedient werden.

Beerstecher AG Stolz auf den Kauf des 1. Lieferwagens

Die Grösse des Betriebes betrug damals etwa 3 Hektaren. Die Felder lagen an der Gutstrasse, im Langrüt und oberhalb der Fellenbergstrasse. Als der Betrieb wuchs,  verkauften die Urgrosselter ihr Gemüse auf dem Engrosmarkt an der Ausstellungstrasse in Zürich. Ab 1928 konnte dann Gemüse  an die Vorgängerin des Coop, geliefert werden, an den VSK (Verband schweizerischer Konsumvereine).

Die geplante Umleitung der Gutstrasse mitten durchs Betriebsareal und die schlechten Ausbaumöglichkeiten verstärkten den Wunsch nach einem neuen Standort.


1946/47

Geeignetes Land zu finden, war auch früher nicht einfach. Fündig wurde man schliesslich nach langer Suche in einem kleinen Bauerndorf. In Dübendorf konnte im Hochbord Land für einen Neuaufbau erworben werden.

Beerstecher AG Luftaufnahme 1946

Mit der Produktionsaufnahme am neuen Ort wurde auch ein grösseres Fahrzeug nötig, mit dem sich das frische Gemüse ins entfernte Zürich transportieren liess.


1948

Endlich! Aufrichte im Hochbord. Mit einer gebührenden Feier wurden das neue Wohnhaus, die Rüsterei, Frühbeetkästen und drei Angestelltenzimmer eingeweiht.

Beerstecher AG Haus mit Anbau

Beerstecher AG Frühbeetkästen

Im gleichen Jahr übernimmt die 2. Generation die Gärtnerei. Willy und Ideli Beerstecher-Miller sind ein ideales Team. Denn er bringt das Gärtnerwissen mit, sie eine kaufmännischen Ausbildung.

Willy und Ideli Beerstecher-Miller


1956

Die Agglomeration Zürich wächst. Und damit steigt auch die Nachfrage nach Gemüse. Der mit Weitsicht getätigte Landkauf in Fällanden ermöglicht die notwendige Erhöhung der Produktion.

Beerstecher AG Hacken mit Land


1958

Mit dem Kauf des ersten Traktors wird der Grundstein zur Mechanisierung gelegt. Diese Ehre kam einem Grunder mit 12 PS zu.

Beerstecher AG Traktor Grunder mit 12 PS


1959/62

Der Bau der ersten Gewächshäuser macht es möglich, die Mitarbeiter auch im Winter zu beschäftigen. Gesät, gepflegt und geerntet wurde in zwei Häusern à je 600m².

Beerstecher Ersten Gewächshäuser 1959


1974

Willy und Lisbeth Beerstecher-Kretz übernehmen mit grossem Elan den Betrieb in der dritten Generation. Willy als gelernter Gemüsegärtner kümmert sich fachkundig um die Produktion und den Weiterausbau. Die gelernte Zierpflanzengärtnerin Lisbeth ist für den Verkauf und die Rüsthalle zuständig. Selbstverständlich gehören zu ihrem Reich auch die Blumen.

Berstecher AG Willy Beerstecher 1974

Berstecher AG Lisbeth Beerstecher-Kretz 1974


1977

Mit dem Bau einer Rüsthalle mit Kühlraum und Rampe wurde ein wichtiger Entscheid getroffen. Er lohnte sich auch deshalb, weil der Neubau die  Arbeitsabläufe verbessert. Dem gleichen Ziel dient auch der gewachsene Fahrzeugpark.

Beerstecher AG Rüsthalle 1977


1982/86

Seit Ende der 1970er-Jahre stieg die Nachfrage nach Gurken und Tomaten aus der Region kontinuierlich an. Um die Kundenwünsche besser zu erfüllen, wurde eine Erweiterung des Betriebes beschlossen. Diese erfolgt in zwei Etappen und Glashäusern von 8’800m2.

Beerstecher AG Gewächshäuser 1982

Beerstecher AG Gewächshäuser 1982


1987

Nach einem Auslandjahr bei Willy Böck in München tritt Thomas Beerstecher in den Familienbetrieb ein. Und obwohl in Bayern das Gemüse nicht viel anders wächst als in der Schweiz, kommt die junge Generation mit neuen Erfahrungen und guten Kontakten nach Hause.


1990er

In Fällanden findet man passendes Land, um die Anbauflächen zu erweitern.


2002

Nach der Jahrtausendwende übernimmt der Betrieb eine führende Rolle in der Vermarktung von regionalem Gemüse. Um der Nachfrage nach mehr Dienstleistungen und veränderten Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, wird mit der Erweiterung der Rüsthalle begonnen.

Rüsthalle Beerstecher AG


2004

Willy und Lisbeth Beerstecher-Kretz

Die Geschäftsleitung wird von Willy und Lisbeth Beerstecher-Kretz an Thomas und Sonja Beerstecher-Wolfensperger und damit an die 4. Generation übertragen.

Thomas Beerstecher

Sonja Beerstecher-Wolfensperger

Nach der Gründung der Aktiengesellschaft „Beerstecher AG, Gemüsekulturen“ erfolgt die Produktionsaufnahme auf dem Maihof in Dübendorf/Hermikon.


2006

Die Beerstecher AG beginnt eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bauern im Raum Mönchaltdorf und Uster.


2012

Die vielen Maschinen und die mehr als 20 Traktoren brauchen Platz. Und damit sie wieder alle unter einem Dach und näher bei den Feldern sind, wurde in Hermikon eine neue Maschinenhalle gebaut.


2014

Am 15. Juli 2014 findet der Spatenstich für die neuen Gewächshäuser in Hinwil statt. Auf dem Bild: 3 Generationen der Familie Beerstecher zusammen mit dem Leiter der Produktion.

Spatenstich-Hinwil


Mit einem Tag der offenen Tür und einem grossen Fest feiert das Familienunternehmen Beerstecher AG am 31. August 2014 sein 100-Jahr-Jubiläum. Auf dem Maihof in Hermikon können die Gäste nach einem Gmüesler-Zmorge selber ihr Lieblingsgemüse ernten und sich an den verschiedenen Ständen oder Vorführungen über den Gemüsebau der letzten hundert Jahre informieren.

beerstecher_Sonntag_12

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beerstecher_Sonntag


2015

Inbetriebnahme der neuen Gewächshäuser in Hinwil. Nach einer Bauzeit von lediglich fünf Monaten wird Mitte Februar die CO2-neutrale Gemüseproduktion aufgenommen. Damit setzt die Beerstecher AG ein wichtiges Zeichen für die Zukunft des Gemüsebaus.